ÖDaF-Jahrestagung 2019

Am 22. und 23. März fand in Wien die ÖDaF-Jahrestagung statt. Ihr Thema war: „Worum geht’s hier eigentlich?“ – Anspruch und Wirklichkeit eines inhaltsorientierten DaF/DaZ-Unterrichts“. Ich war eingeladen, den Eröffnungsvortrag zu halten. Sein Titel lautete: „Komplex, vielschichtig, ambig und widerständig. Überlegungen zu einem zeitgemäßen Verständnis von Inhaltsorientierung im DaF/DaZ-Unterricht“.

Logo des ÖDaF
Foto: Michael Dobstadt

Zentrale These war, dass eine zeitgemäße Inhaltsorientierung ohne die Berücksichtigung der „Medialität der Sprache“ (Jäger) – „dass es sich bei keiner Sprache um ein glasklares Medium handelt, das auch jeden, der durchblickt, dasselbe Objekt sehen lässt“ (Muschg) – nicht auskommen kann. Die Tagung und ihr Publikum waren für den damit verbundenen literarisch-ästhetischen Blick auf Sprache sehr offen, wie sich auch in den über die beiden Tage verteilten, sehr spannenden Kurzvorträgen und Workshops zeigte. Der Plenarvortrag von Silvia Demmig (Pädagogische Hochschule Oberösterreich/Linz), der den zweiten Tag der Tagung einleitete, zeigte mir dann, wie komplex, vielschichtig sowie immer noch lebendig und anregend aber auch die – von mir in meinem Vortrag kritisch beleuchtete – kommunikative Didaktik ist. Sehr gefallen hat mir außerdem, dass die Tagung sich auch politisch positionierte, beginnend mit dem Eingangsstatement des ÖDaF-Präsidenten Hannes Schweiger (Universität Wien); und endend mit dem von İnci Dirim (Universität Wien) und Anke Wegner (Universität Trier) initiierten und organisierten ersten DaZ-Positionierungsgespräch zum vielumstrittenen Thema „Werte und Wertevermittlung“, das von Verena Plutzar und Kenan Güngör in beeindruckender Weise und unter lebhafter Beteiligung des Publikums verhandelt wurde.

Verena Plutzar und Kenan Güngör im Streitgespräch. Links Anke Wegner, rechts İnci Dirim.
Foto: Michael Dobstadt

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